« CATCH - ein Kunstprojekt an einem ungewöhnlichem Ort » (2012)

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Europäische Begegnung für Kultur, Kunst, Theater, Kreativität, Geschichte

Diese europäische Begegnung erweiterte den Rahmen unserer sonst üblichen Zusammenarbeit erheblich. Es sollte die Selbstentwicklung junger Menschen durch kreative Kunstmethoden fördern. Und da die Kunst universell ist und durch den Ausdruck in der Kunst auch die Sprache in den Hintergrund rückt, hatten wir uns für ein multilaterales Projekt entschieden.

Am Beginn des Projektes wurden verschiedene Kunstworkshops organisiert. Die Teilnehmer hatten somit die Möglichkeit, zu entscheiden, welche Methoden sie erlernen möchten. Folgende Kunstfelder standen zur Disposition: (moderner) Tanz, Theater (Improvisation nach der Stanislawski-Methode), Media (Fotografie und Video), Malen. Während des Workshops konnten die Teilnehmer sowohl neue Kunstformen kennen lernen als auch lernen, ihre Kreativität auszudrücken und sich selbst zu entfalten.

Das Projekt fand in Schleswig-Holstein statt, wo noch heute viele Zeugnisse des Ersten und Zweiten Weltkrieges zu finden sind. Wir wollten diese Orte gemeinsam mit Vertretern aus der jungen Generation europäischer Bürger, die nicht selbst an den Kriegen beteiligt war, erfahrbar machen. So nutzten wir historische Schauplätze wie Bunker, U-Boote, Häfen als Orte des Ausdruckes, beispielsweise in Form von Foto- oder Malmotiven oder auch als Theaterbühne. Mit künstlerischen Mitteln haben wir so den Kontext der Kriegsüberreste verändert, sie benutzt und letztlich in unser modernes Leben integriert. Diese Orte waren einerseits Inspiration für unsere Kunst und unsere jungen Künstler, andererseits boten sie Diskussionsstoff über unsere gemeinsame Geschichte in Deutschland, Polen, Frankreich und Schweden. Damit wurde die Vergangenheit zum Thema für junge Menschen, die doch im Hier und Heute leben.

Außerdem war es eine interessante Erfahrung für die lokale Bevölkerung, zu erfahren, wie ihre Umgebung auch in einer anderen Weise wahrgenommen, erfahren und verwendet worden ist, wie Überkommenes in einen heutigen Kontext gestellt wurde und Produktivitätsansatz sein kann. Die Teilnehmer hatten für das Ende des Projektes eine Präsentation erstellt, die den Einwohnern Kiels die Ergebnisse der Workshops nahe brachte. Die Endperformance fand im Kieler Bunker statt. Die Fotografie-Gruppe hatte dort eine Ausstellung ihrer Arbeit vorbereitet.

Die Sprache, in der die Workshops stattfanden, war Englisch; aber wie gesagt, welcher Künstler benötigt schon die Sprache, um sich auszudrücken.